Tomaten aussäen: wie du Setzlinge mühelos selber ziehen kannst-Botanicly

Tomaten aussäen: wie du Setzlinge mühelos selber ziehen kannst

Du wolltest schon immer mal Tomaten aussäen? Dann bist Du hier genau richtig. Die kleinen Samen haben so ihre Tücken und es ist nicht immer einfach mit ihnen. Aber mit viel Liebe, Zuwendung und der richtigen Pflege solltest Du am Ende mit einzigartig schmeckenden Tomaten belohnt werden. Wir wollen Dich davon überzeugen, dass nicht nur das Tomaten Ernten, sondern auch schon das Aussäen Spaß machen kann. Mit unseren Tipps kannst Du später mühelos Deine Setzlinge selber ziehen.

Tomaten aussäen

Das Aussäen von Tomaten ist im Grunde nicht sehr schwierig. Vor allem wenn Du endlich mal wieder schöne rote und geschmackvolle Tomaten essen möchtest, lohnt es sich wirklich. Außerdem sind die Samen viel günstiger als Jungpflanzen im Geschäft. Der Vorteil beim eigenen Anbau: Frisch geerntete Früchte haben einen höheren Gehalt an gesunden Inhaltsstoffen!

Was Du alles zum Tomaten aussäen brauchst

Für Deine kleinen Tomaten benötigst Du nicht viel. Eine Anzuchtschale mit durchsichtigem Deckel und Anzuchterde vom Fachhändler, das war’s eigentlich auch schon. Die Erde wird auch als Aussaaterde bezeichnet und ist speziell auf die Bedürfnisse von Samen, Stecklingen und Jungpflanzen eingestellt. Sie besitzt weniger Nährstoffe und ist wasserdurchlässig und vor allem keimfrei. Aus diesen Gründen solltest Du auf jeden Fall Anzuchterde für Deine Tomaten Aussaat wählen und nicht normale Blumenerde, die mit zu viel Dünger durchsetzt ist.

Tipp: Du kannst auch Komposterde oder Kokossubstrat verwenden. Diese halten zum Beispiel auch Trauermücken fern.

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So säst Du Deine Tomaten richtig aus

Zuerst musst Du natürlich die Anzuchtschale bis ca. einen Zentimeter unter dem Rand mit der nährstoffarmen Anzuchterde füllen. Bereits jetzt kannst Du die Erde leicht angießen. Nun kannst Du die Samen hineinlegen, allerdings sollte dazwischen immer zwei bis drei Zentimeter Platz sein. Bedecke diese anschließend nur ein paar Millimeter mit Erde. Leicht andrücken und angießen und nach ca. zehn Tagen erkennst Du schon die grünen Blätter der Tomatenpflanzen.

Tipp: Besitzt Deine Anzuchtschale eine Haube, dann öffne diese jeden Tag kurz. Das Fördert den Luftaustausch und das Wachstum.

Was solltest Du beachten

Das sogenannte Pikieren der Jungpflanzen ist besonders wichtig. Nachdem sich kleine Tomatenblätter gebildet haben, ist es Zeit für das Umsetzen der Pflanzen. Mit einem Bestecklöffel (oder auch Pikierstab) hebst Du die Pflänzchen mit samt ihrem Wurzelwerk aus der Erde heraus und setzt sie anschließend jeweils in Blumentöpfe (ca. neun Zentimeter Durchmesser) mit normaler Blumenerde.

Die Vielfalt der Tomatensorten

In den Supermärkten findet man immer nur die gleichen (roten) Tomaten. Von Vielfalt ist hier kaum etwas zu spüren. Aber eigentlich sind Tomaten in einer schier unendlichen Fülle an Farben, Formen und Geschmäcker vorhanden und somit das Gegenteil von eintönig. Durch jahrhundertelange Züchtung gibt es heutzutage über 1000 verschiedene Tomatensorten. Um die wunderbare Welt der Tomaten endlich mal aufzuklären, haben wir in unserem Artikel „Tomatensorten: die unendliche Vielfalt der roten Frucht“ eine kleine Zusammenfassung für Dich gemacht. Wo die Frucht herkommt und was ihre Eigenschaften sind, erfährst Du dort.

Alte Tomatensorten

Besonders alte Tomatensorten sind sehr beliebt, da sie sehr selten und vom Aussterben bedroht sind. Seit die Tomate im 15. Jahrhundert aus Mittelamerika zu uns nach Europa kam, veränderte sie sich von Generation zu Generation. Durch die anthropogene Veränderung fielen mit der Zeit einige Sorten bezüglich der Ernte und dem Geschmack raus. Eine bekannte alte Tomatensorte ist die kleine Cocktailtomate („Yellow Pearshaoed“). Aber auch die gelbe Rundtomate „Goldene Königin“ gehört dazu. Sie ist zwar sehr robust, ist aber für den Handel aufgrund ihrem teilweise deformierten Aussehen nicht interessant. Aber vielleicht für Dich genau das richtige.

Drei verschiedene Tomatensorten

1. Empfehlung – Cherrytomaten: Die winzigen Cherrytomaten sollten nicht mit den Cocktailtomaten verwechselt werden. Vom Aussehen gleichen sie sich, aber erstere sind vom Geschmack her süßer und auch kleiner. Sie bevorzugen einen sonnigen Standort im Gemüsebeet oder auf dem Balkon. Morgens mit lauwarmen und kalkfreiem Wasser gießen. Das Ausgeizen (Entfernen von Seitentrieben) ist bei dieser Tomatensorte nicht zwingend notwendig.

Tipp: Der Anbau von Ringelblumen im gleichen Beet schützt die Cherrytomate vor Pilzsporen und weiteren Pflanzenschädlingen.

2. Empfehlung – Ochsenherztomaten: Die Ochsenherztomate gehört zu den Fleischtomaten und kann bis zu einem halben Kilo schwer werden. Ihr Farbspektrum geht von rot, über orange bis hin zu gelb und weiß. Bei der Aussaat gehst Du genauso vor wie es in unserem Artikel beschrieben ist. Sobald die Ochsenherztomaten vier bis fünf Zentimeter groß sind werden sie in Töpfe oder ins Freie (nach dem letzten Frost) umgepflanzt. Auch hier solltest Du einen sonnigen Standort wählen. Lass Dich nicht von den hängenden Blättern verunsichern. Diese sind typisch für diese Sorte und weniger ein Zeichen für Wassermangel.

3. Empfehlung – Green Zebra: Anders als die typisch roten Tomaten ist diese Tomatensorte gelblich-grün. Nicht nur durch ihre relativ leichte Pflege, sondern auch mit ihrem aromatischen Geschmack überzeugt sie jeden. Ein weiterer Vorteil: Sie gehört zu den schnell wachsenden Pflanzen und so kannst Du mit Glück schon ab Juni mit der Ernte beginnen. Die Pflanze sollte in einem humusreichen Boden an einem sonnigen Standort gedeihen. Zwischen der Wassergabe sollte das Substrat immer wieder antrocknen können.

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Der richtige Moment zum aussäen

Die Aussaat von Tomaten sollte immer auch zum richtigen Zeitpunkt geschehen. Denn nur das richtige Zusammenspiel von Licht, Wärme, Feuchtigkeit und Zeit sorgt für das gute Gedeihen von Deinen Tomaten. Eine zu frühe oder zu späte Aussaat sorgt für Schäden bei der Reife. Nicht zuletzt ist die Saatzeit abhängig von Deinem Standort. Generell werden Tomatensamen zwischen Mitte Februar und Mitte April ausgesät. Je nachdem ob auf der Fensterbank oder im Gewächshaus, es gibt Unterschiede. Im Freien fängt die Aussaat erst Mitte Mai an, wenn die Temperaturen wärmer sind.

Tomaten aussäen auf der Fensterbank

Einen optimalen Standort zum Tomaten aussäen bietet Dir Deine Fensterbank (Achtung: Nordfenster vermeiden). Dort bekommen die Sämlinge genug Sonne und Wärme und können so wunderbar gedeihen. Schon ab Ende Februar kannst Du Deine Tomaten in einer Anzuchtschale aussäen. Ist der Platz eher dunkel, dann solltest Du bis Mitte/Ende März warten.

Tipp: Alternativ zur Anzuchtschale kannst Du auch alte Eierkartons verwenden. In jede Schale kannst Du dann eine Tomatenpflanze säen.

Wichtig: Wenn Du unterschiedliche Tomatensorten pflanzen möchtest, dann stecke am besten beschriftete Etikette daneben.

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Was passiert nach der Aussaat?

Nach ca. zwei bis drei Wochen zeigen sich die ersten Tomatenblätter. Nun solltest Du jeden Keimling vorsichtig mit seinem Wurzelwerk heraus heben (Pikieren) und in einen Topf einpflanzen. Dort kann sich die Tomaten optimal weiter entwickeln. Besitzt Du einen Garten, dann kannst Du sie ab Mitte Mai ins Freie pflanzen oder auch in einem größeren Topf ins Freie stellen.

Tomaten aussäen im Gewächshaus

Gehörst Du zu den Glücklichen und hast ein (unbeheiztes) Gewächshaus, dann kannst Du Deine Tomaten ab Mitte März dort aussäen. Wenn Du sogar ein beheiztes Gewächshaus besitzt, dann kannst Du die Samen sogar schon ab Ende Februar aussäen. Mit der Anzuchtschale und der Aussaaterde gehst Du genauso vor wie zuvor im Abschnitt beschrieben.

Tipp: Du kannst Deine Tomatensamen auch zu unterschiedlichen Zeiten aussäen. Dadurch verlängert sich die Ernte und Du hast etwas länger von dem leckeren Geschmack.

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Tomaten aussäen nach dem Mondkalender

Die dritte Möglichkeit bietet Dir der Mondkalender. Schon lange ist bekannt, dass die Mondphasen nicht nur Ebbe und Flut beeinflussen, sondern auch das Wachstum von Pflanzen. Zwar in der Wissenschaft noch nicht richtig bewiesen, spielt die Mondkraft bei vielen Gärtnern eine wichtige Rolle. Werden Pflanzen nach dem Mondkalender ausgesät, dann kann das positive Auswirkungen auf das Wachstum und auch die Ernte haben. Außerdem wird die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Pflanzenschädlingen gestärkt.

Faustregel: Da Deine Tomaten nach oben wachsen, solltest Du sie immer während einer Mondzunahme (im März) aussäen. Dies empfiehlt sich im zweiten Viertel des zunehmenden Mondes.


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